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Das Suurstoffi Areal als Labor für die Mobilität von morgen

Der öffentliche Verkehr wird sich weiter Richtung Flexibilisierung entwickeln, und die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden in der Mobilität werden vielfältiger. Sie wollen öffentlichen und individuellen Verkehr kombinieren und von Sharing-Möglichkeiten profitieren. Das Pilotprojekt «Sorglos mobil» auf dem Suurstoffi-Areal in Risch-Rotkreuz ZG soll in den kommenden Monaten Hinweise liefern, wie ein entsprechendes Angebot gestaltet werden müsste.

Philipp Hodel

18. Mai 2021

Die Menschen werden nach der Pandemie – trotz neuer Arbeitsformen - wieder vermehrt unterwegs sein. Das Bedürfnis nach Mobilität ist noch immer vorhanden. Doch zugleich wird der Wunsch nach flexiblen und individuellen Mobilitätsangeboten stärker.

Sharing-Fahrzeuge und öV-Guthaben

Nun macht PostAuto gemeinsam mit Zug Estates sowie Mobility, der Mobilitätsakademie und der Berner Fachhochschule den Praxistest. Im Rahmen des Pilotprojekts «Sorglos mobil» erhalten zwischen 20 und 50 Bewohnerinnen und Bewohner des Suurstoffi-Areals in Risch-Rotkreuz ZG die Möglichkeit, die Mobilität von morgen zu testen. Mit einer Abonnementslösung stehen ihnen auf dem Wohnareal Sharing-Angebote für Autos, E-Bikes und Lastenvelos sowie ein öV-Guthaben für den GA-Gültigkeitsbereich zur Verfügung. Zudem haben die Nutzerinnen und Nutzer Zugriff auf die schweizweite Flotte von carvelo2go, Mobility sowie PubliBike. Dadurch sparen sie Kosten für eigene Fahrzeuge und müssen sich nicht um Wartung oder Versicherungen der Fahrzeuge kümmern.

Mehr Flexibilität und Preisvorteile


Während der 9-monatigen Pilotphase können die Teilnehmenden des Suurstoffi-Areals aus einem von drei Abonnementsangeboten (sogenannten Bundles) auswählen. Sie bieten 6 Stunden Auto-Nutzung, 16 Stunden E-Bike-Nutzung sowie unterschiedlich hohe öV-Guthaben zu einem attraktiven Preis. Die Fahrzeuge sind auf dem Wohnareal stationiert, die öV-Nutzung wird mit der öV-Ticketing-App Fairtiq abgerechnet. Während der Pilotphase erlässt Zug Estates den Nutzerinnen und Nutzern die Kosten für ihren privaten Parkplatz. Dank «Sorglos mobil» sollen sie bei der Gestaltung ihrer Mobilität möglichst grosse Flexibilität haben, ohne eigene Fahrzeuge besitzen zu müssen, und zugleich von attraktiven Tarifmodellen profitieren.

Die Registrierung, der Kauf und die Verwaltung eines Bundes sowie die Aufzeichnung der Bewegungsdaten erfolgt mit einer App, die in der Pilotphase bewusst minimalistisch gehalten ist. Über eine Schnittstelle haben die Kundinnen und Kunden Zugriff auf die Partnerangebote. Die Teilnehmenden werden ermutigt, Feedback zu geben, damit das Angebot kundenzentriert weiterentwickelt werden kann. Denn das Pilotprojekt dient auch dazu, für künftige Einsätze von «Sorglos mobil» die richtigen Schlüsse zu ziehen. Deshalb haben die Projekt-Verantwortlichen auch ein Interesse an den getrackten Bewegungsdaten der Projekt-Teilnehmenden. Das Institut für Siedlungsentwicklung und Infrastruktur der Berner Fachhochschule (BFH) analysiert anhand dieser Daten das Pilotprojekt hinsichtlich der Nachhaltigkeit (CO2-Reduktion). Die BFH behandelt die Daten streng vertraulich und publiziert die Forschungsergebnisse in einer Form, die keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zulässt.

Nachhaltigkeit und Mobility as a Service


Im Rahmen seiner strategischen Ausrichtung will PostAuto die Mobilität der Zukunft mitgestalten. Das Transportunternehmen ist überzeugt, dass sich der öffentliche Verkehr weiter Richtung Flexibilisierung entwickelt, und dass die Kundinnen und Kunden individuellen und öffentlichen Verkehr vermehrt kombinieren und auf Sharing-Angebote setzen. Hinzu kommt der Wunsch nach flexibleren Bezahl- oder Abomöglichkeiten. Im Rahmen von «Mobility as a Service» entwickelt und testet PostAuto deshalb solche Angebote auf Projektstufe.
Das Suurstoffi-Areal der Zug Estates in Risch-Rotkreuz ZG wurde entlang nachhaltiger Kriterien geplant und gebaut. Erdspeicher, PV-Anlagen und ein Anergienetz ermöglichen einen CO2-freien Betrieb des Quartiers. Auf dem Areal befinden sich das erste und das aktuell höchste Holzhochhaus der Schweiz. Mit dem Gartenhochhaus Aglaya hat Zug Estates schweizweit Akzente bei der Fassadenbegrünung gesetzt. Hochwertig gestaltete Aussenräume bieten eine hohe Aufenthaltsqualität in verkehrsfreier Umgebung


Breite Trägerschaft

Das Pilotprojekt dauert von Mai 2021 bis Ende Januar 2022. Beteiligt sind PostAuto, Mobilitätsakademie, Mobility und Zug Estates.

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