Martin Jöri
Leiter strategisches Arealmanagement
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100% CO2-freier Betrieb dank Zero-Zero Strategie
ENERGIE UND EMISSIONEN
Zug Estates ist sich ihrer Verantwortung in Bezug auf den Klimawandel bewusst. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unser gesamtes Immobilienportfolio bis 2023 nahezu CO2-Emissionen zu betreiben. Mit aktuell 0.9 kg CO2 pro Quadratmeter Energiebezugsfläche sind wir dem Ziel bereits sehr nahe.
Entscheidend für die tiefen Emissionswerte sind die beiden Energiesysteme in der Suurstoffi und im Zentrumsareal/Metalli.

Ende 2023 wollen wir im Betrieb CO2-frei sein
Zug Estates ist auf bestem Weg zum CO2-freien Betrieb. Wo das Unternehmen aktuell steht und was zur Schweizer Premiere noch fehlt, weiss Martin Jöri.
Absenkpfad
Seit 2010 haben wir unsere Treibhausgasemissionen von 17.3 auf aktuell 0.9 kg pro Quadratmeter Energiebezugsfläche gesenkt (-94.8%)
ZWEI AREALE - ZWEI ENERGIESYSTEME
Entscheidend für die tiefen Emissionswerte sind die beiden Energiesysteme in der Suurstoffi und im Zentrumsareal/Metalli.
Das Suurstoffi-Energiesystem kurz erklärt
Das Energiesystem des Suurstoffi-Areals in Rotkreuz stösst im Betrieb kein CO2 aus. Die Energie für Warmwasser, Heizung und die Kühlung im Sommer liefern grosse Erdsondenfelder unter dem Areal. Jedes Gebäude ist über ein Anergienetz damit verbunden.
Seewasser Wärme- und Kälteverbund Circulago
Seit dem 1. April 2020 wird die Einkaufs-Allee Metalli und erste umliegende Liegenschaften mit erneuerbarer Wärme- und Kälteenergie aus dem Zugersee versorgt.
E-MOBILITÄT
Die Förderung der E-Mobilität ist ein wichtiges Handlungsfeld bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen.
E-Parkplätze für alle Mieterinnen und Mieter
Alle Mieterinnen und Mieter von Zug Estates erhalten bei Bedarf schnell und unkompliziert einen Parkplatz mit einer E-Ladestation. Wie das Prinzip funktioniert, erklären Patrik Stillhart (CEO) und Martin Jöri (Leiter strategisches Arealmanagement).
ENERGIEKENNZAHLEN 2021
Die Kennzahlen werden jeweils vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres rapportiert. Die Erhebung erfolgt durch Amstein + Walthert AG, Zürich.
0.9
Treibhausgasemissionen in kg pro Quadratmeter Energiebezugsfläche
-94.8
Rückgang der Treibhausgasemissionen in % seit 2010 pro Quadratmeter Energiebezugsfläche
62.4
Endenergieverbrauch pro Quadratmeter Energiebezugsfläche in kWh
1140
Stromproduktion PV-Anlagen in kWp. Dies entspricht dem Stromverbrauch von 250 Einfamilienhäusern.
234
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen in Tonnen (Scope 1 und 2)
44.4
Anteil der Gebäude mit PV-Anlage in Prozent
316
Kundinnen und Kunden Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV)
48
Anzahl installierte E-Ladestationen
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BERICHTERSTATTUNG NACH GRI
Relevanz
Zug Estates stimmt mit der wissenschaftlichen Meinung überein, dass der aktuelle Klimawandel grösstenteils anthropogenen Ursprungs ist. Die emittierten Treibhausgase verstärken die Erderwärmung und führen zum begonnenen Klimawandel. Dies hat Auswirkungen auf Mensch und Natur. Rund 40% der Treibhausgasemissionen in der Schweiz verursacht die Immobilienbranche.
Der Bundesrat hat die langfristige Klimastrategie der Schweiz am 27. Januar 2021 verabschiedet und deren Eingabe beim UN-Klimasekretariat gutgeheissen. Damit kommt die Schweiz dem Übereinkommen von Paris nach, das alle Staaten zur Erarbeitung von Klimastrategien für den Zeithorizont bis 2050 aufruft. Wenn die globale Erwärmung mit genügend hoher Wahrscheinlichkeit unter 1.5 Grad Celsius bleiben soll, dann müssen die weltweiten CO2-Emissionen bis spätestens Mitte dieses Jahrhunderts auf Netto-Null sinken. Zu diesem Zeitpunkt noch ausgestossenes CO2 muss der Atmosphäre somit vollständig und dauerhaft mittels Senken (negative Emissionen) wieder entzogen werden.
Zug Estates ist sich ihrer Verantwortung in Bezug auf den Klimawandel bewusst. Mit dem Zero-Zero-Ansatz verfolgt Zug Estates zwei Ziele: Zum einen sollen keine Emissionen beim Betrieb von Gebäuden ausgestossen werden, zum anderen soll möglichst viel Energie selbst produziert werden und die von Dritten bezogene Energie aus regionalen Quellen stammen. Da Zug Estates bereits 2023 nahezu CO2-frei sein wird beim Betrieb von Gebäuden (Scope 1 und 2), fokussiert sich das Unternehmen jetzt im Bereich Energie und Emissionen auf die Erhöhung der Eigenproduktion von Strom aus erneuerbaren Quellen (Photovoltaik) und den Bezug des nicht selbst produzierten Stroms aus regionalen Energiequellen.
Neben den CO2-Emissionen in der Betriebsphase sollen auch die CO2-Emissionen aus Bautätigkeiten bestmöglich reduziert werden (siehe Managementansatz Materialien). Bei der künftigen Entwicklung des Lebensraums Metalli werden wir diesem Thema Rechnung tragen.
Zug Estates verfolgt einen Netto-Null-Ansatz mit dem Ziel, Treibhausgasemissionen konsequent zu reduzieren oder falls möglich zu vermeiden. CO2-Kompensationsprojekte sind nicht Teil der Strategie von Zug Estates.
Die Anstrengungen im Bereich Energie und Emissionen konzentrieren sich auf vier Handlungsfelder, in denen Zug Estates weitreichende und ambitionierte Ziele verfolgt, die über gesetzliche Anforderungen und Branchenbenchmarks hinausgehen. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, setzt Zug Estates unter der Leitung des Strategischen Arealmanagements umfassende Massnahmen um. Diese vier Handlungsfelder werden im Folgenden detailliert erläutert.
Absenkpfad nicht erneuerbare Primärenergie
Spez. Treibhausgasemissionen (kg/m2 EBF)
Absenkpfad Scope 1+2 Zug Estates Portfolio
Spez. Primärenergie nicht erneuerbar (kWh/m2 EBF)
Ziele
Wir verfolgen das Ziel, bis 2023 beim Betrieb des gesamten Immobilienportfolios von Zug Estates nahezu keine Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) mehr zu produzieren. Damit gehen wir aus zeitlicher Sicht deutlich über die Anforderungen der Energiestrategie des Bundesrates sowie des Pariser Klimaabkommens hinaus. Wir berücksichtigen dabei die Treibhausgasemissionen, die bei der Wärme- und Kälteversorgung sowie bei der Produktion des Betriebsstroms entstehen, und beziehen die Emissionen der eigenen Betriebsfahrzeugflotte ein.
Massnahmen
Das Suurstoffi-Areal wurde von Beginn weg gemäss dem Zero-Zero-Ansatz geplant und gebaut. Durch die geplante etappenweise Anbindung des Zentrumsareals Zug an den Seewasser-Energieverbund Circulago werden bis Ende 2023 die Beheizung, die Kühlung sowie die Warmwasseraufbereitung aller Liegenschaften auch im Zentrumsareal nahezu CO2-frei laufen. Einzig beim Restaurant Bären macht der Anschluss sowohl aus ökonomischen als auch ökologischen Gründen keinen Sinn. Die Umstellung wird mit der Weiterentwicklung des Lebensraums Metalli geplant, wo sich grosse Synergieeffekte ergeben.
Im Berichtszeitraum vom 1. April 2021 bis 31. März 2022 wurden neun weitere Gebäude umgerüstet und an Circulago angebunden. Der Betrieb kann dank Biogaszertifikaten zur Kompensation der Spitzenlastabdeckung durch Gas im Seewasserverbund vollständig ohne fossile Energieträger erfolgen. Die firmeneigene Betriebsflotte wird ebenfalls bis Ende 2023 vollständig dekarbonisiert sein.
Ergebnisse
Seit 2010 hat Zug Estates ihre Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) um fast 95% gesenkt. Damit belegt Zug Estates in der Schweizer Immobilienbranche einen Spitzenrang. Mit einem Ausstoss von aktuell 0.9 kg CO2eq pro m2 Energiebezugsfläche (EBF) liegt Zug Estates damit bereits heute deutlich unter dem 1.5-Grad-Absenkpfad des Carbon Risk Real Estate Monitor (CRREM), eines Forschungsprojekts der EU zur Förderung der Energieeffizienz und zur Minderung von Kohlenstoffrisiken im Immobiliensektor.
In den Berichtsjahren 2022 und 2023 werden die Treibhausgasemissionen voraussichtlich auf 0.2 resp. 0.1 kg pro m2 Energiebezugsfläche sinken. Dies wird erreicht, indem bis Ende 2023 weitere Gebäude an den Seewasser-Energieverbund Circulago angeschlossen werden. Von diesem Zeitpunkt an werden alle Gebäude im Zentrumsareal ausser dem Restaurant Bären aus dieser Energiequelle mit Wärme, Kälte und Warmwasser versorgt werden.
Ziele
Wir legen Wert darauf, dass die für die Wärme- und Kälteversorgung genutzte Energie und der Betriebsstrom des Gebäudeportfolios aus regionalen und regenerativen Quellen stammen. Bis 2025 sollen 100% unseres Betriebsstroms aus regionalen erneuerbaren Quellen gedeckt werden können. Im Berichtsjahr 2021 wurden 1 140 MWh Strom mit eigenen PV-Anlagen erzeugt, was dem Strombedarf von rund 250 Einfamilienhäusern entspricht. Mit dem Ausbau der Solarstromproduktion wird der lokal produzierte Strom auf unseren Arealen weiter steigen.
Massnahmen
Eine der wichtigsten Massnahmen betrifft die Umstellung von Öl und Gas aus internationalen Quellen auf die Energiegewinnung aus dem regionalen Seewasserverbund Circulago. Gleichzeitig wird die Produktion von Solarenergie (für Strom und Wärme) auf den eigenen Arealen ausgebaut. Bereits 2020 wurden die elektronischen Hauptverteilungen aller ZEV-Liegenschaften des Suurstoffi-Areals in den ZEV (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) integriert. Damit kann Zug Estates den vor Ort produzierten Strom zu attraktiven Konditionen an die Mietparteien verkaufen. Dadurch profitieren beide Seiten. Die Mieterinnen und Mieter bezahlen für unseren Strom weniger als beim lokalen Stromversorger. Wir wiederum erhalten mehr als über die Einspeisevergütung.
Im Zentrumsareal soll die Eigenstromproduktion ebenfalls Schritt für Schritt erhöht werden. Das erste Projekt ist der Bau von sechs PV-Anlagen in der Haldenstrasse im Sommer 2022. Auch hier haben die Mieterinnen und Mieter die Möglichkeit, dem ZEV beizutreten.
Der zusätzlich für den Betrieb benötigte Strom wird aus regionalen, erneuerbaren Energiequellen bezogen. Dieser Anteil wird kontinuierlich ausgebaut, um eine vollständige regionale Abdeckung bis Ende 2025 zu erreichen. Seit Anfang 2021 bezieht Zug Estates ihre Herkunftsnachweise für Strom grösstenteils aus einem regionalen Laufwasserkraftwerk.
Ergebnisse
Die Anzahl ZEV-Kundinnen und Kunden im Suurstoffi-Areal ist per 31. Dezember 2021 auf 316 gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von 16% gegenüber dem 31. Dezember 2020. Mit der Zunahme der ZEV-Kundschaft wird ein immer grösserer Teil des auf dem Areal produzierten Stroms selbst verbraucht. Der Eigenverbrauch stieg von 60% auf 86%. Die Rückspeisung ins öffentliche Netz sank damit von 40% auf 14% Prozent.
Installierte Photovoltaikleistung in kWp

Wir optimieren den Energieverbrauch unserer Arealinfrastruktur und beziehen die Mieterinnen und Mieter mit ein, um Effizienzmassnahmen umzusetzen. Konkret streben wir eine kontinuierliche relative Reduktion des betrieblichen Stromverbrauchs bis 2030 an (Betriebsstrom pro m2 Energiebezugsfläche). Zudem sollen Anreize zur Stromreduktion für Kundinnen und Kunden geschaffen werden, die an einem ZEV beteiligt sind.
Strategie Gebäudeenergieeffizienz und Beleuchtung:
- Minergiestandard als Minimalziel für Neubauten
- Elektrogeräte mit Verbräuchen gemäss aktuell bestem Standard für Neubauten
- Beleuchtungen auf LED umstellen und bedarfsgerecht betreiben
- Innenraumkonditionen intelligent steuern: Wärme- und Kälteversorgung orientiert sich an Umweltbedingungen und wird optimiert. Kühlung wird nach Aussentemperatur im Sommer automatisch angepasst (Suurstoffi).
- Intelligente Gebäudeautomationssysteme kommen bei allen Objekten mit Baujahr jünger als 2010 zum Einsatz. Bei Umbauten wird wo möglich entsprechend nachgerüstet.
Massnahmen
Zug Estates analysiert die Performance der eigenen Arealinfrastruktur laufend und leitet daraus Betriebsoptimierungsmassnahmen ab. Diese betreffen beispielsweise Verbesserungen bei den Energieerzeugungsanlagen, den Verteilsystemen sowie bei Beleuchtungssystemen. Um auch den Energieverbrauch der Mieterinnen und Mieter positiv zu beeinflussen, plant Zug Estates, zukünftig entsprechende Anreizsysteme einzuführen. Beispielsweise könnte den Mietparteien ihr eigener Ressourcenverbrauch aufgezeigt werden, um zur Bewusstwerdung und allenfalls zu einer Verbrauchsreduktion beizutragen.
Wir haben 2021 unter anderem zur Optimierung des Energieverbrauchs die Beleuchtung in einer Tiefgarage in der Suurstoffi auf LED umgestellt und werden dieses Jahr einen weiteren Bereich umbauen.
Ergebnisse
Seit 2010 konnte der Betriebsstrom pro m2 Energiebezugsfläche um über 70% reduziert werden. Der Betriebsstrom umfasst den Allgemeinstrom sowie den Strom für die Energiezentralen (inkl. Wärmepumpenstrom).
Gebäudezertifizierungen
Zug Estates misst die Energie- und Emissionsdaten aufgrund der tatsächlichen Werte und nicht über errechnete theoretische Planwerte. Das Konzept wurde 2010 zusammen mit der Hochschule Luzern erarbeitet und ständig weiterentwickelt. Deshalb verfügte per Ende 2021 keines der Gebäude von Zug Estates über ein Gebäudezertifikat.
Aufgrund der Prüfung der Bauten auf dem Suurstoffi-Areal durch die Firma OekoWatt GmbH wurde festgestellt, dass die Anforderungen für eine Minergie-Zertifizierung (gemessen an den Standards zum Zeitpunkt der Realisierung) erfüllt werden.
Ziele
Wir fördern die CO2-freie Mobilität gezielt, indem wir optimale Voraussetzungen für die Nutzung von ÖV, Elektromobilität und weiteren ökologischen Mobilitätsformen schaffen. Ziel ist es, die Pendelkilometer, die unsere Mitarbeitenden mit dem motorisierten Individualverkehr zurücklegen, durch geeignete Anreize kontinuierlich zu reduzieren. Ausserdem werden wir die Anzahl der elektrifizierten Parkplätze im Gesamtportfolio der Zug Estates AG stetig erhöhen.
Massnahmen
Mit dem Aufbau von Elektroladestationen auf den Arealen Metalli und Suurstoffi schafft Zug Estates die Voraussetzungen, damit ihre Mieterinnen und Mieter bequem auf Elektrofahrzeuge umstellen können. Durch eine Umfrage konnten wir uns ein genaueres Bild vom künftigen Mobilitätsverhalten unserer Mietparteien verschaffen. Dies ermöglicht es uns, die weiteren Installationen für den Ausbau der E-Mobilität bedarfsgerecht zu planen. Das Mobilitätskonzept «Sorglos mobil» auf dem Suurstoffi-Areal soll ebenfalls Anreize schaffen, auf ein eigenes Auto zu verzichten.
Im eigenen Betrieb unterstützen wir unsere Mitarbeitenden bei Verzicht auf einen Parkplatz mit einer grosszügigen Pendlerpauschale für den öffentlichen Verkehr oder einem finanziellen Beitrag an ein Fahrrad. Seit 2021 erhalten Zug-Estates-Mitarbeitende, welche mit dem Elektroauto zur Arbeit kommen, zudem kostenlos eine Ladestation am Arbeitsort.
Im Berichtsjahr reduzierte Zug Estates die Anzahl fossil betriebener Fahrzeuge des Hotelbetriebs von zwei auf ein Fahrzeug. Das verbleibende Fahrzeug soll bis Ende 2023 durch ein Elektrofahrzeug ersetzt werden.
Im August 2022 wurden auf dem Suurstoffi-Areal die ersten öffentlichen Ladestationen in Betrieb genommen. Weitere öffentliche Ladestationen sind ebenfalls in der Einkaufs-Allee Metalli geplant.
Mehr zur Mobilität in der Arealentwicklung siehe Seite 36.
Ergebnisse
Durch die Lösung von Zug Estates mit Energie 360° haben 100% der Mieterinnen und Mieter der Zug Estates die Möglichkeit, einen E-Parkplatz zu beziehen.
Per 31. Dezember 2021 gibt es 37 Nutzungsverträge für E-Parkplätze (Vorjahr: 18). Nicht eingerechnet in diese Zahl sind gegenüber dem letztjährigen Bericht private Ladestationen der Stockwerkeigentümer von Aglaya und der eingemieteten Unternehmen. Erste Prognosen zeigen, dass die Anzahl Nutzungsverträge auch 2022 weiter steigen wird.
Energieverbrauch und Energieintensität
Der bilanzierte Endenergieverbrauch bezieht sich auf die Brennstoffe Heizöl und Erdgas sowie auf den Betriebsstrom der Wärmepumpen für die Erzeugung der Nutzenergien Warmwasser und Heizen für das Immobilienportfolio der Zug Estates. Ebenfalls in der Bilanzierung berücksichtigt ist der Endenergieverbrauch der Mobilität mittels Kraftstoff und Strom für die Betriebsflotte.
GRI 302-1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation
GRI 302-3 Energieintensität
Einheit |
2021 |
|
Brenn- und Treibstoffverbrauch, nicht erneuerbar (Heizöl, Erdgas, Diesel und Benzin) |
MWh |
1'218 |
davon für Wärmeenergieverbrauch (fossil) |
MWh |
1'183 |
davon für firmeneigene Fahrzeuge (fossil) |
MWh |
35 |
Brennstoffverbrauch, erneuerbar |
MWh |
0 |
Fernwärme Circulago |
MWh |
5'641 |
Fernkälte Circulago |
MWh |
1'505 |
Stromverbrauch (Allgemeinstrom, Strom für Wärme, Strom für Elektrofahrzeuge, inkl. Eigenverbrauch Photovoltaik) |
MWh |
7'251 |
davon Stromverbrauch national (Hotel, 3/4 Betriebsstrom) | MWh | 5'658 |
davon Stromverbrauch regional (1/4 Betriebsstrom) | MWh | 1'593 |
- davon für Allgemeinstrom |
MWh |
4'381 |
- davon für Wärme (Betrieb Wärmepumpe) |
MWh |
2'867 |
- davon für firmeneigene Elektrofahrzeuge |
MWh |
3 |
Endenergieverbrauch, Total |
MWh |
15'615 |
Endenergieverbrauch pro m2 EBF1 |
kWh/m2 |
62.4 |
Endenergieverbrauch pro m2 vermietbare Fläche2 |
kWh/m2 |
70.1 |
1 Bezieht sich auf eine Energiebezugsfläche von 250'409 m2. |
||
2 Bezieht sich auf eine vermietbare Fläche von 222'641 m2. |
||
Ausser beim Heizöl werden keine Umrechnungstabellen verwendet. Bei diesem wird mit 10.5 kWh pro Liter gerechnet. |
Der Anteil der erneuerbaren Energien betrug 2021 92% (Vorjahr: 86%). Es wurde kein Naturgas (0%) verbraucht (Vorjahr: 0%).
Produktion Photovoltaikstrom
Einheit |
2021 |
|
Stromproduktion (PV-Anlagen) |
MWh |
1'145 |
eigenverbrauchter PV-Strom |
MWh |
489 |
verkaufter PV-Strom (an Mieter und Einspeisung ins Netz) |
MWh |
656 |
Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen)
GRI 305-1 Direkte THG‑Emissionen (Scope 1)
GRI 305-2 Indirekte energiebedingte THG‑Emissionen (Scope 2)
GRI 305-3 Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3)
GRI 305-4 Intensität der THG-Emissionen
Einheit |
2021 |
|
Scope 1 (Heizöl, Erdgas, Diesel und Benzin) |
t CO2eq |
230 |
Scope 2 (Allgemeinstrom, Strom für Wärme, Strom für Elektrofahrzeuge)1 |
t CO2eq |
3 |
Scope 3 (Mieterstrom und Pendlermobilität) |
t CO2eq |
1'146 |
Treibhausgasemissionen Total (Scope 1-3) |
t CO2eq |
1'379 |
Treibhausgasemissionen Scope 1 und 2 pro m2 EBF2 |
kg CO2eq/m2 |
0.9 |
Treibhausgasemissionen Scope 1 und 2 pro m2 vermietbare Fläche3 |
kg CO2eq/m2 |
1.0 |
1 Scope 2 Emissionen werden gemäss «location-based approach» (GHG Protocol) ausgewiesen. |
||
2 Bezieht sich auf eine Energiebezugsfläche von 250'409 m2. |
||
3 Bezieht sich auf eine vermietbare Fläche von 222'641 m2. |
Erläuterungen zur Energie- und Treibhausgasbilanzierung
Die Analyse und Aufbereitung der energie- und wasserbezogenen Daten erfolgt durch Amstein + Walthert, Zürich.
Systemgrenzen
Die Bilanzierung berücksichtigt alle Liegenschaften, die sich im Berichtszeitraum im Eigentum von Zug Estates befanden. Liegenschaften im Miteigentum (Stockwerkeigentum) wurden berücksichtigt, falls die Wärme von Zug Estates geliefert wurde (Contracting). Neu- und Umbauten wurden nur berücksichtigt, wenn sie das ganze Berichtsjahr operativ waren. In der Berichtsperiode verkaufte Liegenschaften wurden nicht berücksichtigt. In der Berichtsperiode gekaufte Liegenschaften werden erst im Folgejahr berücksichtigt. Der Strom der selbstgenutzten Büro- und Hotelflächen von Zug Estates floss in die Berechnungen mit ein. Heizenergie und Allgemeinstrom sowie der Wasserverbrauch der betreffenden Liegenschaften wurden ebenfalls erfasst.
Die energie- und wasserbezogenen Daten werden jeweils vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres rapportiert. So bezieht sich beispielsweise das Berichtsjahr 2020 auf den Zeitraum vom 1. April 2021 bis zum 31. März 2022. Die Mobilitätsdaten werden jährlich erhoben beziehungsweise abgeschätzt. Die Daten zur Pendlermobilität werden voraussichtlich alle zwei Jahre erhoben.
Als Bezugsflächen werden die Energiebezugsflächen (EBF) und die vermietbaren Flächen verwendet. Die Energiebezugsflächen wurden ab 2020 berechnet und ersetzen die vermietbaren Flächen bei der Berechnung der Intensitäten.
Schnittstelle Mieter/Vermieter
Zug Estates beschafft die Heizenergie immer selbst und verrechnet sie über die Heizkostenabrechnung an die Mieterinnen und Mieter weiter. Somit fliesst die Heizenergie voll in die Berechnungen ein. Dasselbe gilt für die Elektrizität auf Allgemeinflächen sowie für die Lüftung und Klimatisierung vermieteter Flächen. Die von den Mietparteien verbrauchte Elektrizität fliesst nur bei den Treibhausgasemissionen im Scope 3 in die Bilanz ein.
Abdeckungsgrad und Schätzungen
Innerhalb der definierten organisatorischen Grenzen wurden sämtliche in Betrieb befindlichen Liegenschaften abgedeckt. Bei Liegenschaften, für die zum Abschlussdatum der Berichtsperiode noch keine Schlussrechnung der Werke oder gemessene Verbrauchswerte vorlagen, wurden die Verbräuche anhand von vergleichbaren Liegenschaften abgeschätzt.
Bilanzierung der Treibhausgasemissionen
Die Treibhausgasemissionen werden gemäss Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) bilanziert. Der Scope 1 umfasst die Emissionen aus dem Verbrauch von Heizöl und Erdgas zur Wärmeerzeugung sowie aus dem Verbrauch von Benzin und Diesel der firmeneigenen Fahrzeuge. Der Scope 2 umfasst die Emissionen aus der Erzeugung des eingekauften Stroms sowie der eingekauften Wärme und Kälte aus dem Seewasserverbund Circulago. Der Scope 3 umfasst die Emissionen aus der Pendlermobilität und aus der Erzeugung des Mieterstroms und aus Geschäftsreisen.
Emissionsfaktoren
Brennstoffe:
BAFU, 2019, CO2-Emissionsfaktoren des Treibhausgasinventars der Schweiz; Alig, M., Tschümperlin, L., Frischknecht, R., 2017, Treibhausgasemissionen Strom- und Fernwärmemixe Schweiz gemäss GHG Protocol.
Elektrizität, Fernwärme/Fernkälte:
Alig, M., Tschümperlin, L., Frischknecht, R., 2017, Treibhausgasemissionen Strom- und Fernwärmemixe Schweiz gemäss GHG Protocol.
Firmenfahrzeuge (fossil) und Pendlermobilität:
Mobitool 2.1
Wichtigste Änderungen in der Bilanzierung
- Die Emissionen aus dem Fernwärmeeinkauf wurde mit der vertraglich vereinbarten Aufteilung 70% Wärmepumpenenergie und 30% Erdgas (ab 1.1.2022 Umstellung auf Biogas) bilanziert. Im letzten Jahr wurde die Energiezentrale Metalli 1+2 mit den effektiv gemessenen Verbrauchswerten von 7% Erdgas bilanziert.
- Neu werden die Liegenschaften Metalli Etappe 3, Industriestrasse 12/13a/13c/18, Wohnsiedlung Halden-/Metallstrasse und Parkhotel Zug mit Fernwärme versorgt.
- Als Stromherkunftsprodukt wurde ab dem 1.1.2022 Laufwasser HKN für alle Liegenschaften mit Ausnahme des Hotelbusiness verwendet.
- Neu wurde neben den letztjährigen Scope 3 Emissionen zusätzlich die Emissionen für Geschäftsreisen erhoben und bilanziert.