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Begrünung von Extremstandorten

Mit dem Gartenhochhaus Aglaya setzt Zug Estates hinsichtlich Fassadenbegrünung schweizweit Akzente. Ein durchdachtes Begrünungskonzept stellt sicher, dass die Begrünung über 21 Stockwerke gelingt und ihre gewünschte Wirkung entfalten kann.

Philipp Hodel

25. September 2018

Hohe Sonneneinstrahlung auf der Südseite, lange Schattenphasen in Richtung Norden und ein konstanter Luftzug werden den Pflanzen an der Fassade des Gartenhochhauses Aglaya alles abverlangen. Damit die Begrünung an diesen Extremstandorten gelingt, braucht es ein durchdachtes Konzept. «Jede Häuserseite birgt eigene Herausforderungen», erklärt Susanne Büttner, Teamleitung Projektierung bei Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH. «Daher wählten wir je nach geografischer Ausrichtung nahezu komplett verschiedene Pflanzen aus.» Kaum eine Rolle hingegen spiele der Höhenunterschied. «Die Verhältnisse im 5. Stock, wo die Begrünung beginnt, unterscheiden sich nicht wesentlich vom obersten, dem 21. Stockwerk.»

Wichtig für das Erscheinungsbild sind die grossen Solitärbäume und Kletterpflanzen. Somit wird die grüne Fassade auch von unten gut sichtbar und nicht nur von der Seite. Aber auch für die Aglaya-Bewohner soll das Grün sichtbar sein. «Die Natur wird optisch in den Innenraum hineinwachsen. Auf den Balkonen taucht man in eine Umgebung ein, die einem Garten oder einer Gartenlaube gleichkommt.» Damit die Fassade von Beginn weg in einem grünen Kleid erscheint, werden die Pflanzen in einer Baumschule vorkultiviert und bereits im endgültigen Substrat getopft.

Vier Jahreszeiten

Um die saisonalen Veränderungen der Vegetation am Gebäude sichtbar zu machen, werden so weit wie möglich heimische, laubabwerfende Pflanzen verwendet. Auf immergrüne Pflanzen wurde bewusst verzichtet. Daher wird das Gebäude im Herbst in Rot-, Orange- und Gelbtönen leuchten, während sich die Fassade in der kalten Jahreszeit gewollt winterlich, fast karg, präsentiert. «Schliesslich wird es sicher Überraschungseffekte geben», so Susanne Büttner, «wir können den Pflanzen nicht vorschreiben, wie sie sich entwickeln müssen.» Keinerlei Überraschungseffekte erwartet Susanne Büttner bei der Wurzelbildung. Alle verwendeten Bäume haben kein aggressives Wurzelwerk. «Dank regelmässiger und fachgerechter Behandlung der Bäume sowie einer doppelten Abdichtung der Pflanzentröge können sich die Wurzeln nicht unkontrolliert entwickeln.»

Mensch und Natur im Einklang

Fassadenbegrünungen stellen ein wichtiges Mittel zur Förderung des Wohlfühlens und des Wohlergehens dar. Ein weiterer positiver Effekt wird hinsichtlich der Biodiversität erwartet, sprich der Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen. «Eine grüne Fassade bringt viele Möglichkeiten für die Natur. Schön beobachten lässt sich das zum Beispiel beim Bosco Verticale in Mailand. Dort nisten bereits diverse Vögel in den Bäumen.» Das viele Grün soll in heissen Sommern die Temperaturen weniger schnell ansteigen lassen, was ein angenehmeres Raumklima zur Folge haben wird.

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