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Hoch hinaus mit Holz

Die Zug Estates AG setzt im Holzbau neue Massstäbe. Auf dem Suurstoffi-Areal in Rotkreuz steht das höchste Holzhochhaus – in unmittelbarer Nähe zum ersten Holzhochhaus der Schweiz.

Philipp Hodel

10. September 2021

Zug Estates hat auf dem Suurstoffi-Areal in Rotkreuz 2018 das erste und 2019 das bis dahin höchste Holzhochhaus der Schweiz fertiggestellt. Schon 2010 bewies das Immobilienunternehmen seinen Pioniergeist mit dem Bau des Hotel City Garden in Zug. Vier Stockwerke wurden mit Holz gefertigt. 2014 folgte auf dem Suurstoffi Areal die grösste Holzbausiedlung der Zentralschweiz.

Das erste Holzhochhaus

Das erste Holzhochhaus der Schweiz entstand zwischen 2016 und 2018. Das Gebäude mit seinen zehn Stockwerken und rund 11'900 m2 Büro- und Gewerbefläche wurde in einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion geplant. Dies erlaubte schliesslich eine um rund sechs Monate verkürzte Bauzeit, da die einzelnen Elemente im Werk inklusive Heizungs-, Kühl- und Lüftungskomponenten vorproduziert wurden.

Das derzeit höchste Holzhochhaus der Schweiz («Arbo») konnte 2019 bezogen werden. Langjährige Ankermieterin ist die Hochschule Luzern. Sie belegt rund 70 Prozent der insgesamt 26'000 m2 Büro- und Gewerbeflächen.

Nachhaltigkeit

Der Bau mit Holz passt zur Nachhaltigkeitsstrategie von Zug Estates. Holz bindet nicht nur CO2, es verringert zugleich jene Treibhausgasemissionen, die bei anderen Baumaterialien durch Herstellung und Transport entstehen. Das bei «Arbo» verwendete Fichten- respektive Tannenholz beispielsweise stammt ausschliesslich aus Schweizer Wäldern. Doch nicht nur ökologische Überlegungen sprechen für die Holzbauweise, sondern auch klar kalkulierbare wirtschaftliche Gründe. Die Holzbauweise ist zwar leicht teurer als das konventionelle Bauen. Die Gesamtrechnung spricht jedoch klar für den umweltfreundlichen Baustoff. Ein hoher Vorfertigungsgrad und der effiziente Elementbau führen zu einer hohen Planungssicherheit und einer verkürzten Bauzeit. Das ermöglicht eine frühzeitige Vermietung oder Veräusserung der Objekte.

Die Zug Estates AG will auch weiterhin den Holzbau fördern, weil sie von den Vorzügen überzeugt ist. Generell wird Bauen mit Holz einen deutlich höheren Stellenwert als heute einnehmen, ist man beim Zuger Immobilienunternehmen überzeugt. Wobei allerdings der Anteil Holzbau in der Schweiz nach wie vor eher gering ist. In Bezug auf die Holzbauweise im Hochhaussegment wird es da sicher eine Steigerung geben. Innovationen in den Materialien und in den Konstruktionsdetails, unter anderem beim Holz-Beton-Verbund, werden die Verwendung von Holz weiter vorantreiben.

Holzbau ist konkurrenzfähig

Der industriellen Nutzung von Holz als Baustoff standen lange technische, wirtschaftliche und gesetzgeberische Hürden im Weg. Die sind heute weitgehend beseitigt. Eine neue Generation von Brandschutzvorschriften hat die bestehenden Beschränkungen für die Holzanwendung beseitigt und die Planungs- und Ausführungsregeln vereinfacht. Holz kann somit in allen Gebäudekategorien und Nutzungen zum Zuge kommen. Dank hochwertigen Holzwerkstoffen, effizienten Maschinen und den durchgehend digitalen Abläufen von Planung bis Fertigung gelingt es dem Holzbau, sich auf dem Markt mit konkurrenzfähigen Angeboten zu behaupten. Davon profitiert auch Zug Estates und positioniert sich so in einem kräftig wachsenden Segment. Stolz ist man in Zug, dass man dabei in der Schweiz sogar eine Pionierrolle einnehmen konnte.

Positive Ökobilanz

Wie ökologisch nachhaltig ist die Verwendung des Baustoffes Holz wirklich? Diese Frage wollte Zug Estates geklärt haben und gab deshalb zusammen mit der ERNE AG Holzbau bei der Hochschule Luzern Technik & Architektur eine Studie in Auftrag. Ende Juli 2021 lagen die Resultate vor. Die durchgeführten Berechnungen führten zu folgenden Ergebnissen:

«Der Erstellungsaufwand der Holz-Hybrid-Bauweise bei den ausgewählten Gebäuden des Suurstoffi-Areals war durchwegs geringer war als derjenige der verglichenen Massivbauweise. Die Differenz war jeweils bei der Grauen Energie am kleinsten, bei den Umweltbelastungspunkten am ausgeprägtesten. Die Auswirkungen der Materialwahl waren jedoch nicht für alle Gebäude gleichbedeutend. Führte die Wahl der ressourceneffizienteren Bauweise bei den einen Gebäuden zu einer markanten Verbesserung der Gesamtbilanz des Gebäudes (bis zu 14% der untersuchten Bauteile), war sie bei anderen Gebäuden weniger relevant. Dies lässt sich dadurch erklären, dass der Erstellungsaufwand von Gebäuden durch Faktoren mitbeeinflusst wird, die eine bedeutend höhere Relevanz als der Materialentscheid haben können. Bei den untersuchten Objekten liessen sich beispielsweise die Kompaktheit der Gebäude, die Grösse und die Flächeneffizienz der Regelgeschosse sowie der Typ und die Gestaltung der Fassade als entscheidende Aspekte feststellen.»

Holzbaustudie der Hochschule Luzern

Marvin King, Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen und Erneuern, erklärt die wichtigsten Resultate aus der Holzbaustudie.

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